Deutschsprachige Try-out-Inszenierung!
Regie: Michel Büch und Johanna
Ahlrichs
Übersetzung: Michel Büch
Es spielen: Dzenet Hodza als Tilly, Julia Hajek als Joan, Felix Lübkemann als Lorenzo, Rahel Das als Frances, Christian Psioda als Frank
Am Cello: Wiebke Trumann/Diana Pastor
Musikalische Leitung und Komposition: Ole Schmitt
Ausstattung und Bühne: Tonja Clemente, Wiebke Strombeck
Gewandmeisterin: Yiskah Funke
Licht und Ton: Silvan Stephan
Das Stück
In Illinois ist man zufrieden mit sich und der eigenen sozialen Nische. Bis die mysteriöse Bankangestellte Tilly erscheint. Tillys erotische Melancholie stellt das Leben aller komplett auf den Kopf; niemand kann sich ihrem unerklärlichen und scheinbar irrsinnigen Charme entziehen. Als Tilly sich jedoch selbst verliebt und plötzlich nicht mehr melancholisch ist, hat das verheerende Auswirkungen auf die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Sarah Ruhls „Melancholie“ ist eine geistreiche, musikalische Farce über europäische Schwermut und amerikanische Seichtheit, über Sehnsüchte und Gefühlslosigkeit, über Glückseligkeit und Normalität und nicht zuletzt über das Wesen der Zuneigung überhaupt. In frecher Ironie spielt Ruhl mit theatralischem Leiden und künstlicher Bedeutsamkeit – ohne selbst bedeutungslos zu werden. Die Regeln der Wirklichkeit werden außer Kraft gesetzt, um eine Geschichte zu erzählen, die kaum wahrer sein könnte.
Die Autorin
Sarah Ruhl (geb. 1974 in Chicago) ist eine der derzeit erfolgreichsten und beliebtesten Autorinnen der amerikanischen off-Broadway-Szene. Ihre Stücke bestechen besonders durch einen spezifisch-theatralischen Magischen Realismus - eine einzigartige Mischung aus dem Mythischen, Mystischen, Metaphysischen und Alltäglichen. In Momenten beispielloser Poesie gelingt es ihr, gewichtige Grundelemente menschlicher Beziehungen in einer verspielten Leichtigkeit aufzuzeigen. Ruhl beschäftigt sich mit Themen wie Verantwortung und Schuld, ohne jedoch jemals plakativ zu werden; der Slapstick ihrer Stücke überdeckt niemals aufrichtige und reale Emotionen. Die Beziehung zwischen Europa und Amerika bzw. die gegenseitige Vorstellung des jeweils anderen sind ein weiterer Themenschwerpunkt Ruhls, was sie für das Publikum beider Kulturkreise interessant macht.
Der große Durchbruch Ruhls geschah mit The Clean House, das 2004 den renommierten Susan Smith Blackburn-Preis gewann und im Folgejahr das Finale des Pulitzer-Preises erreichte. „Melancholie“ (2002) ist Ruhls Erstlingswerk und wurde bisher auf keiner deutschsprachigen Bühne gespielt.
Es ist eine besondere Ehre für das Alsomirschmeckts!-Theater, das Stück in einer Tryout-Inszenierung als erste deutschsprachige Theatergruppe übersetzen und produzieren zu dürfen. In New York wartet man gespannt auf die Reaktionen des Bremer Publikums.
Aufführungstermine
08./09./10./11./12. Oktober 2009 - 20 Uhr
im Theaterhaus Schnürschuh, Buntentorsteinweg 145, 28201 Bremen
Tickets direkt beim Schnürschuh Theater
Fon: 0421 / 55 54 10, Fax: 0421 / 55 65 35, E-Mail
16./17. Oktober 2009 - 20 Uhr
im Theatersaal der Universität Bremen, Haltestelle Linie 6: Universität Zentralbereich
Tickets an der Abendkasse
03./04. November 2009 - 20 Uhr
im Kulturzentrum Schlachthof e.V. (Magazinkeller), Findorffstr. 51, 28215 Bremen
Reservierungen direkt beim Schlachthof e.V.
Fon: 0421 / 377750, Fax: 0421 / 3777511, E-Mail
Tickets an der Abendkasse